Im Herbst 2013 durften mein Mann und ich mit Freude verkünden, dass wir unser erstes Kind erwarten. Ich freute mich sehr, dass nach den ersten drei Monaten der Schwangerschaft alles gut aussah und wir auch unsere Bekannten und Arbeitskollegen und Kolleginnen informieren konnten.
Mitte November ging es mir dann gesundheitlich immer schlechter. Irgendetwas stimmte nicht, doch die Ärzte vermuteten „nur“ normale Schwangerschaftsbeschwerden und nichts Gravierendes. Leider war dem aber ganz und gar nicht so. Ich hatte eine schwere, zuerst nicht erkannte, akute Schwangerschaftsvergiftung (HELLP Syndrom) und musste unsere Tochter im 5. Monat per Notkaiserschnitt zur Welt bringen. Natürlich war sie zu diesem Zeitpunkt noch viel zu klein, um überleben zu können. So reiste sie während der Geburt bereits wieder zu den Sternen.
Im Krankenhaus wurde ich zwar von Hebammen begleitet, aber ich hätte mir in dieser Zeit viel mehr Informationen und Unterstützung gewünscht. So wurden wir zum Beispiel nicht aufgeklärt, dass wir unser Kind auch hätten kremieren lassen oder mit nach Hause nehmen können. Sie lag eine Nacht bei mir und dann wurde sie mit dem übrigen biologischen Material „entsorgt“. Auch schöne Fotos oder andere Erinnerungen wie z.B. Fussabdrücke von ihr haben wir leider nicht, da weder mein Mann noch ich in der Lage dazu waren, an so etwas zu denken.
Nachdem ich mich körperlich einigermassen erholt hatte, sprach ich vor allem mit meinem Mann viel über das Geschehene und wir entschieden uns, unserer Tochter den Namen Vega zu geben und sie so immer einen Teil unserer Familie bleiben zu lassen.
Nach drei Fehlgeburten (10./9./14. SSW) begrüssten wir 2017 unsere Tochter und nach einer weiteren Fehlgeburt (9. SSW) 2019 unseren Sohn in unserer Familie.
Nachdem ich diese Geschichte lange irgendwie verdrängt hatte stimmte es dann 2020 nach unserem Umzug zurück in die Schweiz nicht mehr für mich. Das Erlebte und das Trauma beschäftigten mich so sehr, dass ich den Alltag mit unseren zwei Kindern kaum geniessen konnte! So hatte ich mir das Familienleben einfach nicht vorgestellt!
Ich suchte mir Hilfe und lernte, ALLE meine Gefühle wieder zu fühlen. Ich durchlebte nochmals die Trauer, die Wut und alle angestauten Gefühle und fand damit auch wieder zurück zu nährenden Gefühlen wie Freude, Liebe und Vertrauen.
Die Erfahrung, das eigene Kind zu verlieren ist sehr tiefgreifend und es bringt Veränderung mit sich. Ob man dies will oder nicht. Ich habe selbst erlebt, dass Verdrängen nicht hilfreich ist. Indem ich die vermeintlich negativen Gefühle unterdrückt habe, konnte ich irgendwann auch die positiven Gefühle nicht mehr fühlen. Denn die Gefühle kennen diese Trennung nicht. Entweder wir lassen die Gefühle zu oder eben nicht. Und dann fühlt sich das Leben irgendwie an, wie in einem Nebel. Ab und zu brechen sich Gefühle in den unmöglichsten Situationen einen Weg frei, doch dann taucht man wieder ab in die betäubte Wahrnehmung.
Ich helfe dir und begleite dich durch deine Gefühle. Wir suchen gemeinsam einen Weg, wie du das Erlebte in dein Leben integrieren und eine von Liebe getragene Verbindung zu deinem Kind aufbauen kannst.
Ausbildungen:
Studium in Sozial- und Heilpädagogik Uni Fribourg
Lehrdiplom Pädagogische Hochschule St. Gallen
DAS Management im Sozial- und Gesundheitsbereich HS Luzern
Diverse Weiterbildungen in den Bereichen Heilpädagogik/ Kommunikation / Beratung / Führung
CAS Krisen- und Trauerbegleiterin Akademie für Achtsamkeit Lenzburg
Basiskurs für selbstbetroffene Eltern: wie kann ich andere betroffene Eltern hilfreich begleiten, wenn deren Kind früh stirbt? (kindsverlust.ch)
Weiterbildung Emotionale Begleitung kleiner Geburten (Corinna Hansen-Krewer)
Seminar Das LAVIA Lebensweg- und Trauermodell (Mechthild Schroeter-Rupieper)